Knappe Niederlage in Runde 3 der Online Chess League

Mit starkem Team ging es in Runde 3 der chess.com Clubs League. Zu "Gast" war der australische Verein "Noble Park Chess Club" aus Melbourne, Australien. Wenn ihr mal vorbeischauen wollt, der Club ist tatsächlich nach dem angrenzenden Park in der Buckley Street in Melbourne benannt.

Wir traten an mit Lukas Schulz ("FourEuro"), Michael Brunsch ("Bigbull13"), Ralf-Michael Großhans ("Achilleion"), Jan Bieberle ("Iolologic") und Elias Pfann ("Kreisligaspieler"). Die Gegner warteten auf mit FM Christopher Wallis (im "normalen" Schach eine ELO von 2337) und weiteren Spielern mit ELO-Zahlen von 1970, 2171, 1800 und 1740 (in dieser Reihenfolge). Das war ein Kampf auf Augenhöhe.

Gespielt wurde mit 2 Partien gegen seinen Gegner im Modus 15/2, was heißt 15 MInuten für die Partie plus 2 Sekunden Zeitzuschlag pro Zug - von manchen in der rasanten Online-Schachkultur als "Altherrenschach" bezeichnet. Tatsächlich entwickelten sich hochwertige Partien und die Wagschalen neigten sich einmal zugunsten der Gäste, dann wieder zu uns. Am Ende gewannen die Australier dank überrragenden Brett 5 mit 5,5:4,5.

Ein Auszug der Partien:

Michael Brunsch (mit Weiß) hatte einen phänomenalen Angriff inszeniert, hatte aber nach 25...Sf8xe6 wenig Zeit auf der Uhr. 26.Dxe6 wird mit Dd6 beantwortet und das ursprünglich geplante 26.Sf6 geht nicht wegen 26...dxe6. Die Dame wird vom Springer verteidigt. Sehr schnell gewonnen hätte: 26.Dg6 exd4 27.Dxh6+ Kg8 28.Dxe6+ Kf8 29.Dxh6+ und matt im nächsten Zug. Hätten Sie es gesehen?
Michael zog 26.fxe6 und Schwarz 26...Tg8. Immer noch wäre 27.Tf6 gut (droht Txh6) 27...dxf6 28.Dxc7 und die schwarze Dame ist weg. Nachdem er - mit Schachblindheit gestraft - dies auch nicht gesehen hatte, konnte Schwarz die Partie noch zum Remis führen.


Lukas Schulz (mit Weiß) hatte in seiner zweiten Partie eine sehenswerte Stellung herbeigezaubert. Sein letzter Zug war ein cooles 38.a2-a4 und der Schwarze ist im absoluten Zugzwang. Der Spriger kann offensichtlich nicht ziehen (das Bauernendspiel ist trostlos) und die Bauern auch nicht. Zieht der schwarze König nach g7, erobert der weiße König mit Kg5-h5 einen weiteren Bauern und der Freibauer auf g3 macht das Rennen. Zieht der schwarze König nach h6, dann kann mit Kf5-f6-e7 ganz einfach der Springer erobert werden. 1-0 für Lukas. 

 


Unser Jugendspieler Jan Bieberle (mit Weiß) hatte vom letzten Training die Ideen im Damenendspiel mitgenommen und verwertete seinen Freibauern par excellence.

Der weiße König ist vor Dauerschach sicher und die weiße Dame kann den Bauern f4 decken und gleichzeitig den Vormarsch des b-Bauern ermöglichen.

Es folgte zielgerichtet 61.Db8+ Kh7 62.b4 Df2 63.b5 Dc5 64.b6 Dc6 und nach 65.Dc7 musste der Gegner aufgeben. Der f-Bauer bleibt gedeckt und der b-Bauer zieht ein. 


Wie schnell man unter die Räder kommen kann, zeigte die erste Partie von Ralf-Michael Großhans. Bereits unter enormen Druck fand der Gegner hier 27...Sxg2 (Die Dame-Läufer-Batterie lauert schon). Auch das gespielte 28.Txe5 Lxe5 29.Se4 Se3 half nicht mehr. Nach versuchten Schummelchancen mit 30.Df2 fxe4 31.Tf7+ Lg7 32.Txg7 Kxg7 33.Df7+ Kh8 34.dxe4 Sg4 35.Le6 Dxe4 ist das Matt unausweichlich.

Dafür glänzte er in der zweiten Partie mit einerm sehr sauber gespielten Turmendspiel-Sieg.